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Eine richtige Tantra-Massage bedeutet Spiritualität

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Wir erhalten immer wieder mal Nachrichten von enttäuschten Kunden, dass die besuchte Tantra-Massage alles andere als authentisch gewesen sei. Das dürfte daran liegen, dass die Angebote wie auch die Erwartungshaltung sehr unterschiedlich sind. Von einer Tantra-Masseurin wurde mir zugetragen, dass gerade Neulinge oft schlecht informiert sind und sich unter "Tantra" ein kamasutra-mässiges Sex-Ritual mit wildem Stellungswechsel vorstellen. Auf der anderen Seite gibt auch viele Angebote, wo einfach "Tantra" drauf steht, der Inhalt aber nichts mit der gängigen Philosophie gemein hat - oder anders ausgedrückt, einfach eine Mogelpackung ist. Hier profitiert man dann von der Tatsache, dass viele Besucher eben gar nicht genau wissen, was Tantra ist.

Nun denn, was ist Tantra?

Dazu muss etwas ausgeholt werden. Der Ursprung des Begriffs "Tantra", respektive des Tantrismus geht in der Geschichte viele hundert Jahre zurück und wird dem indischen Subkontinent zugeschrieben. Entstanden ist er aus religiösen Strömungen, wo es darum ging, verschiedene Götter zu verehren aber auch, durch Rituale gewisse Ereignisse zu beeinflussen. In der geschichtlichen Entwicklung wurde dann unterschieden zwischen buddhistischem und hinduistischem Tantra, wo Tantra dann mehr zu einer Lebenslehre wurde. Spiritualität, Meditation und die Götter-Verehrung standen dabei im Mittelpunkt.

Neo-Tantra

Durch die Kolonialisierung wurde der Tantrismus in den Westen getragen und erfuhr dabei Wandlungen und westliche Interpretationen. Es entstand eine Verbindung zwischen Sinnlichkeit und Spiritualität. Eine zeitgemässere und auch kommerzialisierte Form wurde in den Siebziger-Jahren des letzten Jahrhunderts durch den indischen Philisophen Bhagwan Shree Rajneesh (Übername "Osho") propagiert und gelehrt. Sein Neo-Tantra beinhaltet Elemente aus Meditation, Esoterik und Berührungen, um die sexuelle Energie zu wecken. Die sogenannten Chakra-Punkte des Körpers spielen dabei eine zentrale Rolle.

Verbreitung von Oshos Lehre

Die in der Zeit entstandenen Tantra-Schulen und Center bauten jeweils auf Oshos Methoden und Ideen auf. Aus einer Lebenslehre wurde Lifestyle und auch eine Form von Therapie. Es entstand eine regelrechte Szene, die aber damals noch einen sehr esoterischen Fokus hatte.

Tantra heute

Obiges soll hier nur eine simplifizierte Darstellung sein um darzulegen, dass Tantra deutlich mehr ist, als einfach ein sexuelles Ritual, als was es heute meist angesehen wird.

Was gemeinhin als "authentisches Tantra-Ritual" bezeichnet wird, basiert nachwievor auf Oshos Methoden, wird jedoch mit weiteren individuellen Ideen durch die Masseurin oder den Masseur angereichert. Zentraler Punkt ist, dass man als Besucherin oder Besucher in der passiven und empfangenden Rolle ist. Die sexuelle Energie soll angeregt werden, jedoch ohne Absicht. Ein Orgasmus braucht nicht das Ziel zu sein.

Was ist nun aber mit der Vereinigung der Geschlechter?

Mitglieder von Tantra-Vereinigungen, wie zum Beispiel dem "Förderverein Tantramassage" in der Schweiz, verpflichten sich, ausschliesslich nach der sexuellen Ethik des Vereins zu arbeiten. Hierbei sind gegenseitige sexuelle Handlungen, insbesondere die Vereinigung (ein netteres Wort für Geschlechtsverkehr) ausgeschlossen. Gerade für Besucher, welche niemals ein Bordell aufsuchen würden, ein wichtiger Aspekt und auch ein Qualitätsversprechen.

Es lässt sich aber nicht pauschal sagen, dass wenn Vereinigung, auch rotes Tantra genannt, angeboten wird, ein Ritual nicht mehr authentisch ist. Es gibt nicht das Tantra-Lehrbuch, das faktisch als Bibel genommen werden muss und darin steht, dass Geschlechtsverkehr ausgeschlossen ist.

Grundsätzlich gehen bei diesem Thema die Ansichten der Anbieter sowieso auseinander. Die einen vertreten die Haltung, dass eine Tantra-Massage kaum sexuelle Elemente haben darf, somit hauptsächlich therapeutisch ist und gar von der Krankenversicherung bezahlt werden sollte. Andere hingegen sind der Ansicht, dass ein Tantra-Ritual bei gegenseitigem Einverständnis auch mit der Vereinigung der Geschlechter enden kann - genau so, wie wenn im privatem Rahmen ein Paar sich tantrisch vergnügt. Einigung herrscht nur darin, dass sexuelle Praktiken wie Oralsex, Küsse oder gegenseitiges Massieren sind nicht Teil eines Tantra-Rituals sind.

Fazit: Mitgliedschaften und Diplome

Wer es wirklich authentisch haben möchte, achtet bei den Anbieterinnen und Anbietern auf Diplome und Mitgliedschaften. So hat man zumindest die Gewähr, dass nach gewissen Grundsätzen und Lehren gearbeitet wird. Bei Massage123 gibt es neuerdings einen Abschnitt beim Verzeichniseintrag, wo (durch uns verifizierte) Diplome und Mitgliedschaften aufgelistet sind.

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